STAR beim Rover Träff 2025

Zum dritten Mal fand vom 9. bis 11. Mai der Rover Träff an der FHNW Brugg-Windisch in der Schweiz statt und STAR Dresden war dieses Jahr zum zweiten Mal dabei.
Dabei waren natürlich das schweizer Heimteam der FHNW. Neben uns waren da noch deutsche Teams aus Frankfurt, Berlin und erstmals aus München, sowie ein italienisches und ein zweites schweizer Team dabei.

Vorbereitung

Unsere Planung der Anreise hing vor allem an der Förderung der Reisekosten durch das FOSTER Programm der TU Dresden, finanziert aus der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Durch die Unterstützung konnten wir mit insgesamt 9 Teilnehmern und zwei Fahrzeugen zum Träff fahren.

Beim Lesen der Regeln wurde schnell klar, welche Aufgaben wir ohne großen Aufwand bewältigen können und welche noch etwas Vorbereitung verlangen würden.
Den Rover hatten wir einige Tage vorher ohnehin für die European Rover Challenge auf Fahrtüchtigkeit überprüft.
Leider wurde die neue und selbst entwickelte Drohne, die erstmals Teil vom Rover Träff war, nicht vor der Abfahrt fertig, weil beim ersten Test einige Tage vorher ein Problem festgestellt wurde.

Freitag

Die Strecke von Windisch nach Dresden ist ca. 700 km.
Deshalb haben wir uns schon um 06:30 an der Uni getroffen, um alles einzuladen.
Alle 9 STARler kamen pünktlich (oder zumindest innerhalb des akademischen Viertels) an.

Neben dem Rover haben wir wie immer noch einiges an Werkzeug und Zubehör einpacken müssen, das meiste Gepäck waren aber definitiv Schlafsäcke.
Absichtlich nicht mitgenommen haben wir den WIFI Access Point der Bodenstation, wo wir normalerweise unsere Laptops anschließen. Auf der ERC in Polen hatten wir ihn nie wirklich gebraucht.

Für die Reiseverpflegung sind wir zu REWE gegangen, wo sich jeder ein paar Snacks und Getränke besorgt hat. Außerdem haben wir noch einen Kasten Lohmanns eingeladen. Hintergrund war eine neue Regel vom Träff; jedes Team sollte einen Kasten lokales Bier mitbringen und diese Punkte durften auch wir uns nicht entgehen lassen.

Um kurz nach 8 war die Abfahrt. Wie schon letztes Jahr mussten wir einen kleinen Zwischenstop nahe Stuttgart in Backnang machen. Dort haben wir dann noch einen zehnten STARler, Jonas, eingesammelt.
Aus dem Fehler vom letzten Jahr haben wir gelernt und haben einen großen Bogen um das Stuttgarter Zentrum gemacht, weil sich “Stuttgart das Auto nicht verbieten lässt” und dementsprechend der Verkehr mehr als nur unangenehm ist.
Der Grenzübergang war wie gewohnt einfach (Schengen Raum sei Dank) und so kamen wir genau zur Begrüßung um 19:00 auf dem Campus der FHNW an.

Nach einigen organisatorischen Informationen der Veranstalter haben wir unseren Schlafraum bezogen.
Wie im Jahr davor war es wieder ein Seminarraum im Dachgeschoss der Hochschule, wo wir die Tische und Stühle so zurecht schoben, dass unsere Isomatten Platz fanden.
Einigen von uns war das aber nicht gemütlich genug und deshalb haben sie sich die Sitzcouches vom Flur zusammengeschoben und Betten gebaut – ganz die Ingenieure eben.

Mit dem Schlafplatz vorbereitet konnten wir guten Gewissens Abend essen. Wieder gestärkt packten wir den Rover und das Werkzeug aus dem Transporter in die Teamzone.
Auch das war wieder ein Seminarraum, wo wir zwei ganze Tischreihen für unsere Arbeiten am Rover hatten.
Mit uns im Raum war auch die WARR aus München. Unser erster Eindruck von den Konkurrenten war eine Beruhigung: Auf dem Beamer wurde noch ein Bauteil im CAD konstruiert und der 3D-Drucker lief auch noch. “Den gehts also auch manchmal so wie uns“, dachten wir. Diese Art des indirekten Austauschs ist eines unserer Highlights vom Rover Träff.

Beim Aufbau unseres Equipment haben wir bemerkt, dass wir nur einen einzigen Adapter von schweizer auf deutsche Steckdosen eingepackt hatten … wieso haben die auch andere Stecker …
Somit gingen alle Laptops, Bildschirme und die Rover Ladestation durch einen Adapter.
Nicht ideal, aber es hat funktioniert und wir haben nichts abgefackelt.

Um sicherzugehen, dass am Samstag alles funktionieren würde, sind wir mit dem Rover etwas rumgefahren und haben Dinge mit dem robotischen Arm angehoben.
Die beiden Arbeitsintensivsten Änderungen waren bei den Kameras, wo vorher nicht alle 4 funktioniert hatten, und die Lokalisierung, die aber noch den ganzen Abend Probleme gemacht hat.
Erschöpft, aber zuversichtlich sind wir gegen Mitternacht ins Bett gegangen.

Samstag

Aufbau und Training

Nach dem Frühstück um 7 Uhr hatten wir noch etwas Zeit, um den Rover nochmals zu testen.
Die haben wir vor allem genutzt, um das Zelt zu beziehen, von dem aus wir den Rover steuern würden.
Ähnlich wie bei der ERC darf man während der Challenge nicht den Rover direkt sehen, sondern sitzt einige Meter entfernt in einem Zelt und schaut durch einen Kamera-Feed, was der Rover gerade macht.
Anders als bei der ERC mussten wir unser Zelt nicht nach jeder Aufgabe wechseln, sondern konnten den ganzen Tag dort bleiben – sehr angenehm.

Unsere Bodenstation besteht aus mehreren Laptops, die jeweils eine eigene Aufgabe haben.
Die Veranstalter haben uns beim Aufbau auch gebeten, uns mit einem HDMI Kabel zu verbinden, was sie in unser Zelt verlegt haben. Die Idee war es, den Hauptbildschirm von jedem Team zu haben und für die Gäste auf einem großen Bildschirm anzuzeigen.
Nach einigem Hin und Her hat der Linux Laptop mit den wichtigsten Kameraeinstellungen funktioniert.

Theo wollte unbedingt noch mit dem Maintenance Panel trainieren, an dem später die Task durchgeführt werden würde. Als Armoperator muss er den Aufbau der Aufgabe verstehen, weil durch die 2D Kamerabilder einiges an Tiefeninformation verloren geht.
Als er dann zufrieden war, war es auch schon 10:30 Uhr und Zeit für die erste Aufgabe.

Über alle Tasks hinweg zeigte sich wieder die Nützlichkeit unserer Funkgeräte.
Das Team konnte total verteilt sein, aber dennoch gut miteinander kommunizieren.
Eigentlich seltsam, dass wir das einzige Team mit welchen waren – das wird nächstes Jahr bestimmt anders sein.

Maintenance Task

Nach dem Training am Maintenance Panel mussten wir den Rover kaum bewegen, um die erste Aufgabe zu beginnen. Wir hatten 30 Minuten Zeit um einen Hebel umzulegen, 4 Werte auf einem Bildschirm einzustellen und „Brennstäbe“ zu wechseln.

Das anspruchsvollste dabei war das Einstellen der Werte, weil die Helligkeit des Bildschirms einfach nicht gegen die knallende Sonne ankam.
Unsere Lösung war es jemanden daneben stehen zu haben, der mit einem Stück Pappe schatten auf den Bildschirm wirft.
Um einem besseren Griff zu haben mussten wir hin und wieder auch den Rover bewegen.
Darum war neben Theo auch Carl als Fahrer im Zelt.
Julius stand hinter den beiden um die Zeit im Blick zu halten und im Notfall die Groundstations neu zu starten.

Durch das Training direkt vor Beginn der Aufgabe konnte Theo alles innerhalb von 20 Minuten abschließen. Er wäre sicherlich noch schneller gewesen, wenn wir weniger Verbindungsprobleme gehabt hätten… ein Omen?
Als es spannend wurde, unserem Rover zuzuschauen, sammelte sich eine Menschenmenge von ca. 50 Personen zwischen dem Rover und dem Zelt.
Das hatte sehr negative Auswirkungen auf die Verbindungsqualität zum Rover – Menschen bestehen aus Wasser und das schluckt WLAN richtig gut.
Wenn wir den Access Point für die Bodenstation dabei gehabt hätten, welcher deutlich mehr Sendeleistung als die verwendeten Laptops hat, wäre das sicherlich kein Problem gewesen.
Ohne sinnvolles Bild konnte der Rover nicht bewegt werden, was wieder so uninteressant war, dass sich die Menschenansammlung verstreute und das Signal spürbar besser wurde – diese Erfahrung haben wir dann direkt für die nächsten Tasks genutzt.

Probing Task

Beim Probing mussten drei metallische Stäbe, sog. “Probes”, verteilt werden, ein Stein eingesammelt und gewogen sowie ein Loch gebohrt werden.
Da unser Bohrer noch nicht einsatzbereit war, haben wir uns auf das Ablegen und Einsammeln fokussiert – wiegen konnten wir leider auch nicht.

Weil der Bereich dieser Aufgabe noch weiter vom Zelt entfernt war, hatten wir schon vor der Aufgabe massive Verbindungsprobleme. Darum haben wir entschieden, die Antenne vom Rover abzubauen und an einem Stab nebenher zu tragen, damit er über die Zuschauer hinweg senden konnte. Die Organisatoren haben das freundlicherweise ohne Punktabzug zugelassen. Damit war die Verbindung zwar nicht perfekt, aber spürbar besser.

Ablegen musste man die Probes an mit Kies gekennzeichneten Punkten. Mehr Punkte gab es, wenn man die Probe in den Kies stecken konnte, ohne dass sie danach umfiel.
Eben das versuchten wir und schafften es auch bei zwei der drei Probes.

Den Stein konnten wir dann auch noch einsammeln. Da wir diesen eh nicht hätten wiegen können, haben wir einfach den erstbesten Stein genommen.

Navigation

Bei der Navigation müssen mehrere Zielpunkte in beliebiger Reihenfolge angefahren werden und es wird die Entfernung zum Zielpunkt gemessen.
Die meisten Punkte gibt es, wenn das ganze autonom geschieht, also man dem Rover nur die Karte und Zielpunkte vorgibt und er sich selbständig dorthin bewegt.

Wie wir kurz vorher feststellen mussten, war das für uns nicht umsetzbar. Lars und Ole hatten am Abend vorher und auch noch am Vormittag lange daran gesessen, leider ohne Erfolg. Darum sind wir alle Punkte manuell und mit Kamera angefahren.
Am Steuer saß Lars und die Kamera wurde von Ole bedient.

Weil die Zielpunkte sehr klein und im Gras nur schwer zu sehen waren, haben wir einen Punkt nicht perfekt erwischt, waren aber dennoch in Reichweite, um die maximale Punktzahl zu erreichen. Alles in allem trotzdem eine erfolgreiche Task.

Team Task

Die meisten waren nun bereit für eine Pause und der Foodtruck war auch schon da, aber wir hatten vorher noch die Team-Task zu bewältigen.
Dafür müssen zwei Teams auf gegenüberliegenden Seiten eines Grabens zusammenarbeiten, um eine Brücke zu bauen und diese zu überqueren.

Unser Partner-Team war Project RED aus Italien. Ihr Zelt war direkt neben unserem, also konnten wir einfach eine Trennwand abnehmen und miteinander kommunizieren.

Leider war der Arm von Project RED zu diesem Zeitpunkt aufgrund eines Defekts nicht mehr einsatzfähig, weshalb wir die Brücke allein bauen mussten.
Da die Rover auf unterschiedlichen Seiten des Grabens standen, konnten wir durch die Kameras von Project RED besser die Distanzen einschätzen, was die Erfüllung der Task sehr vereinfachte. Somit lief die Aufgabe recht flüssig und uns wurde noch etwas zusätzliche Zeit eingeräumt.
Am Ende waren beide Rover auf den gegenüberliegenden Seiten und der Jubel der Zuschauer war groß.

Drone Task

Da unsere Drohne leider noch nicht funktioniert hat, fiel die nächste Aufgabe für uns aus, was zu einer notwendigen Pause und Mittagessen für alle führte.
Trotzdem war es schade, denn der Drone Cage, den die FHNW aufgebaut hat, war einfach großartig.

Recovery Task

Unsere letzte Aufgabe des Tages war es, eine Schaufensterpuppe namens Julia Gagarin zu finden und zu retten. Das Finden erwies sich als einfach, weil sie einen glänzenden Raumanzug trug. Um sie in die vorgesehene Rettungszone zu transportieren, mussten wir ein Seil am Rover einhaken.
Das gelang nach etwas Probieren sogar mit dem robotischen Arm, was uns einige Punkte bescherte.

Sobald Julia Gagarin in der Rettungszone lag, mussten wir uns mit dem Gesundheitsmonitor verbinden.
Eigentlich sollte das per WLAN gehen, bei uns war allerdings nur LAN möglich, was ein paar Punkte Abzug gab. Mit aufgebauter Verbindung konnten wir dann aber einen Server starten und ihren Zustand an die Juroren melden. Insgesamt eine sehr nette und abwechslungsreiche Aufgabe.

Siegerehrung

Nach dieser letzten Aufgabe hatten wir einen Moment um uns zu entspannen und ein Teamfoto zu machen. Recht zügig wurden wir aber gebeten, für die Siegerehrung zu den Zelten zu kommen. Die Sieger wurden von unten nach oben mit den jeweils erreichten Punkten verkündet:
Wir haben es beim Rover Träff 2025 auf den zweiten Platz geschafft, wobei nicht viele Punkte bis zur FROST auf dem ersten Platz gefehlt haben. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!

Abend

Nun aber wirklich fertig, mussten wir uns in der Teamzone von den Geschehnissen und der prallen Sonne erholen.
Theo, der den ganzen Tag den Arm gesteuert hatte und für viele unserer Erfolge verantwortlich war, war aber schon direkt motiviert, Verbesserungen für den nächsten Arm umzusetzen. Trotzdem haben wir dann den Rover und alles Werkzeug gesammelt und ins Fahrzeug verladen.

Während wir noch Dinge eingeladen haben, wurde ein Kühlschrank auf einer Sackkarre an uns vorbei zur Wiese gefahren. Dort fand nämlich dann das Abschlussgrillen statt.
Rico, der seine Hilfe am Grill angeboten hatte, wurde direkt vollständig dort eingebunden und der Rest versuchte an einem Tisch, aber nicht in der direkten Sonne zu sitzen.
Es wurde geredet, getrunken und gegessen, bis irgendwann die Sonne weg war.
Dann wurden gemeinschaftlich alle Tische, Bänke und Kühlschränke rein getragen, wo die Feier bis in die Nacht weiter lief.

Sonntag

Die meisten von uns gingen kurz nach Mitternacht ins Bett, andere blieben bis um 4 Uhr wach. Alle mussten aber um 8 Uhr aufstehen um zu frühstücken. Das Frühstück wurde sowohl am Samstag als auch am Sonntag von der FHNW organisiert und bestand aus einer Auswahl an verschiedenen Croissants.

Anschließend packten wir unsere privaten Sachen in die Autos, verabschiedeten uns und machten uns auf die lange Heimreise.
Als zusätzlichen Gast haben wir noch ein Teammitglied des FHNW Teams mitgenommen, der in die Nähe von Stuttgart musste. Dadurch konnten wir auf der Rückfahrt leider keinen Bogen um Stuttgart herum machen. In Stuttgart war auch eins der Highlights der Fahrt, als wir auf Grund von interessanter Baustellenumfahrung wieder zu gefühlten Geisterfahrern mit Gegenverkehr auf beiden Seiten wurden.
Das andere Highlight war kurz vor Dresden, als wir über Google Maps einen Stau beim Entstehen sahen und kurz vorher die Ausfahrt nehmen konnten und so einen längeren Aufenthalt ganz kurz vor Dresden vermeiden konnten. Somit sind wir dann gemütlich über die Dörfer gefahren, bis wir wieder im Dresdner Stadtgebiet angekommen waren.

Zu guter Letzt räumten wir den Rover und alles Werkzeug wieder an ihre Plätze in der Uni und verabschiedeten uns noch voneinander.

Alles in allem eine sehr gelungene Exkursion zum Rover Träff 2025. Wir finden dadurch nur noch mehr: Der Rover Träff ist eine wunderbare Ergänzung zum Hauptevent der European Rover Challenge. So kann man einige Monate vor der ERC die Technik testen, Probleme frühzeitig erkennen und noch rechtzeitig beheben. Der Austausch mit den anderen Teams und erste Erfahrung mit den Vorbereitungsprozeduren der Aufgaben sind Gold wert!

Vielen Dank an das Orga-Team und auch an Prof. Wahlen, der den Rover Träff und das FHNW Rover Team akademisch betreut.

Kongress der deutschen studentischen Raumfahrtgruppen 2021

Im vergangenen November begrüßte STAR Dresden erneut zum Kongress der deutschen studentischen Raumfahrtgruppen. Am Wochenende vom 5. bis 7.11. durften wir Gäste aus ganz Deutschland bei uns Willkommen heißen, um uns über gemeinsame Themen zu unterhalten, zu diskutieren, alte Freunde wieder zu sehen und neue Kontakte zu knüpfen.

Begrüßen durften wir über 60 Gäste aus ganz Deutschland. Vertreten wurden dadurch, zusätzlich zu STAR Dresden e.V., die Hochschulgruppen und Vereine:

  • KSat e.V. und HyEnD e.V. von der Universität Stuttgart
  • WARR e.V. von der TU München
  • TUDSaT e.V. von der TU Darmstadt
  • SeeSat e.V. von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg, Campus Friedrichshafen
  • WüSpace e.V. von der Universität Würzburg

Besonders freuen wir uns über die Gäste, die noch nicht teil etablierter Hochschulgruppen waren und sich für die Möglichkeit interessieren, selbst teil der Gründung neuer Gruppen zu werden.

Kongress der deutschen studentischen Raumfahrtgruppen 2021Titelbild
©Lucas Krempel (WARR e.V.)

Die drei Tage des Kongress waren gefüllt mit Vorstellungsrunden, Plena und Diskussionsrunden und sollte raumfahrtinteressierten Studierenden aus ganz Deutschland eine Möglichkeit geben, sich über unterschiedliche Themen auszutauschen. Die Zielsetzung war dabei wie folgt:

  • Wie können Studierende die Repräsentation ihrer Interessen gegenüber Hochschulen und anderen Institutionen und/oder Organisationen/Firmen verbessern?
  • Die Grundsteinlegung eines Dachverbands der deutschen Raumfahrthochschulgruppen.
  • Den Kontaktaufbau und Austausch zwischen Gruppen, Vereinen und Individuen verschiedener Hochschulstandorte ermöglichen.
  • Interessierte Studierende an Hochschulstandorten, an denen es noch keine formelle oder informelle Gruppierung gibt, zur Gründung einer solchen motivieren.
  • Studierenden mit ähnlichen Interessen zum Netzwerken motivieren.

Während des Kongress konnten wir all diese Themen in Angriff nehmen und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Während des großen Plenums am ersten Veranstaltungstag hatten wir Zeit, uns intensiv über die Thematik der Repräsentation der Interessen von Studierenden gegenüber von Hochschulen und anderen Institutionen und Organisationen/Firmen zu unterhalten und teilweise hitzig diskutiert. Zu Beginn wurden die Verbände Idaflieg (Verband der akademischen Fliegergruppen) und UKSEDS (der nationale studentische Raumfahrtverband des UK) angesehen und wie diese agieren und öffentlich wahrgenommen werden. Dies schuf eine Grundlage wie wir als Netzwerk der deutschen Raumfahrthochschulgruppen auftreten wollen und ob und wie wir uns ggf. zusammenschließen wollen, um ähnlich Strukturen aufzubauen. Anschließend wurde als Erstes die Möglichkeit der Kooperation mit Industriepartnern diskutiert. Dabei wurden Vorschläge eingebracht, was sich ein Verband von solchen Partnern wünscht und was er im Gegenzug dafür bieten kann. Es sind Ideen für Kooperationen entstanden, aber auch eine Leitlinie zu guten Grundsätzen bezüglich welche potentiellen Industriepartner mit Vorsicht zu genießen sind. Diese Ideen wurden dann im Laufe des Kongress am Samstag weiter ausgearbeitet (s.u.).
Die gleiche Diskussion wurde dann noch einmal mit Blick auf nicht kommerziell agierende Institutionen wie der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) oder dem Deutschen Zentrum für Luft-. und Raumfahrt (DLR) geführt.
Die Gäste waren überwiegend Studierende unterschiedlicher Hochschulen, weswegen besonders die Möglichkeit der Kooperation und engen Zusammenarbeit mit Hochschulen diskutiert wurde. Es gibt definitiv den Wunsch für solche Kooperationen, jedoch wurde klar betont, dass ein Dachverband keinem Professor, keiner Professorin und auch keinem Institut unterstehen soll und eine unabhängige, von Studierenden gegründete Organisation sein sollte. Die einzelnen Mitglieder des Dachverbands sind dabei souverän dafür verantwortlich, wie stark sie in Kooperation mit ihren Hochschulen arbeiten.

Am Samstag, dem zweiten Veranstaltungstag, verteilten wir uns nach einem kurzen Plenum am Vormittag dann in Kleingruppen, um fokussiert über verschiedene Themen zu diskutieren:

  • Strategien zur Sponsorenakquise und Öffentlichkeitsarbeit
    In dieser Diskussionsrunde wurde besprochen, wie der chronischen Geldknappheit von Hochschulgruppen begegnet werden kann und wie sich Raumfahrthochschulgruppen einem breiten Publikum präsentieren können. Eine unerschöpfliche Geldquelle konnte das Team nicht finden, aber kam zu dem Schluss, dass gerade Hochschulgruppen mit Fokus auf praktische, ausbildungsorientierte Raumfahrtprojekte sich mit Sponsoring, Spenden und Förderprogramm, wie dem REXUS/BEXUS Programm des DLR, finanzieren können.
    Beim Thema Öffentlichkeitsarbeit war das Ergebnis, dass Hochschulgruppen in ihrer individuellen Wahrnehmung stark von einer gemeinsam koordinierten Öffentlichkeitsarbeit profitieren können, die ein Dachverband durchführen könnte. Auf diese Weise kann der Dachverband auf einen großen Pool an interessanten und begeisternden Projekten der Mitglieder-Gruppen zurückgreifen und ggf. ein größeres Publikum erreichen. als es die einzelnen Gruppen könnten. Dabei sollte ein Dachverband die individuelle Öffentlichkeitsarbeit allerdings nicht ersetzten, sondern ergänzen.
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  • Förderprogramme für die Vereinsarbeit
    Dieses Thema war erst einmal gruselig für die Teilnehmer, da Förderprogramm oft als undurchsichtig und zu bürokratisch angesehen werden und der meist hohe Aufwand abschreckend auf einzelne Studierende oder kleinere Gruppen wirkt. Entsprechend war das Ergebnis des Workshops auch die Erkenntnis, dass Hochschulgruppen von einem Verband profitieren würden. Ein solcher Zusammenschluss würde bi- bis multilaterale Projektförderungen erleichtern und den Mitglieder-Vereinen durch eine gemeinsame Repräsentation und Kontakte vielleicht sogar langfristig maßgeschneiderte Förderungen ermöglichen.
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  • Verbesserungsmöglichkeiten der Studienbedingungen für Studierende in Raumfahrtgruppen
    Alle beim Kongress vertretenen Vereine haben gemeinsam, dass sie an ihren Heimat-Hochschulen angebunden sind. Diese Anbindung reicht je nach Gruppe von informell bis integriert. Dies sorgt dann naturgemäß dafür, dass sich die Mitglieder der Vereine, die in der Regel Studierende sind, stark für eine Verbesserung der Studienbedingungen an ihrem Standort und darüber hinaus interessieren.
    Der gemeinsame Status-Quo der meisten Gruppen ist die Möglichkeit für Studien- und Abschlussarbeiten im Rahmen der Vereinsarbeit. Das Team der Diskussionsrunde war sich einig, dass diese Status Quo zwar besser als nichts ist, allerdings noch viele Möglichkeiten bestehen, die Vereinsarbeit besser mit dem Studium zu verknüpfen.

    Dabei wurden folgende Ideen erarbeitet, die das Engagement von Studierenden unterstützen könnten:
    – (nachweisbare/bewertbare) Vereinsarbeit im Studium als Module oder ECTS-Punkte einfließen lassen
    – Es sollten flexible Module entwickelt werden, die einen Rahmen für die Bewertung der Vereinsarbeit im Studium bieten könnten.
    – Ein Dachverband könnte den Austausch zwischen den Hochschulstandorten auf der Ebene der Studierenden (Bottom-Up) fördern.
    – Der Austausch zwischen den Studierenden ermöglicht das Verbreiten von Know-How von Themen, die manchen Studierenden ggf. unbekannt sind (Bsp. Change-Requests auf Modulinhalte der Prüfungsordnung).

    Diese Ideen sind leider in naher Zukunft erst einmal nur das; Ideen. Nichts desto trotz stellen sie eine Grundlage für die langfristigen Ziele und Ansprüche der einzelnen Hochschulgruppen und ggf. eines Dachverbands dar.
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  • Nationale Kooperationsprojekte zwischen den Gruppen
    In dieser Diskussionsrunde wurden von den Teilnehmern Ansätze für eine Zusammenarbeit zwischen den Hochschulgruppen erarbeitet. Im initialen Austausch wurden vier übergeordnete Themenbereiche identifiziert.
    – Die Durchführung gemeinsamer technischer Projekte
    – Das Ausrichten von Wettbewerben
    – Das Teilen von „Tools“ (Soft- und Hardware)
    – Die Förderung von Wissenstransfer zwischen den Gruppen
    Im zweiten Teil wurden die technische Schwerpunkte und Expertisen der einzelnen Hochschulgruppen erfasst. Der Austausch wurde für die einzelnen Subsystem von Satelliten genauso wie für die Komponenten der Raketen und bodengestützte Anwendungen durchgeführt. Auf Basis der Erkenntnis dieses fachlichen Austauschs wurde beschlossen, dass sich im Nachgang an den Kongress Arbeitsgruppen, bestehend aus Mitgliedern der verschiedenen Hochschulgruppen, mit der genaueren Planung der Umsetzung befassen sollen.
    Als erster gemeinsames Projekt zwischen den Hochschulgruppen kam die Idee einer CAN-Sat Challenge auf. Für solch eine Challenge wurde eine erste Grundlegende Roadmap erarbeitet.
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  • Strategie Kontaktaufnahme zu neuen Hochschulstandorten und noch nicht entdeckten Gruppen – Unterstützung bei der Gründung neuer Gruppen
    Die Gäste des Kongress stammten zwar von unterschiedlichen Hochschulstandorten aus ganz Deutschland, aber es waren bei weitem noch nicht alle oder gar die meisten Hochschulen vertreten, an denen der Themenkomplex der Raumfahrt existiert. Ein Kernthema des Kongress war deshalb Fragestellung, wie wir als von der Raumfahrt begeisterte Studierende und Gruppen sinnvoll mit diesen anderen, noch nicht „erschlossenen“ Hochschulstandorten Kontakt aufnehmen können. Es ist anzunehmen, dass es an solchen Standorten genauso engagierte Studierende gibt, die sich über das Studium hinaus mit der Thematik beschäftigen oder beschäftigen wollen.
    Hier erkannte das Team der Diskussionsrunde erneut ein Argument für die Gründung eines gemeinsamen Dachverbands. Solch ein Verband hätte die Möglichkeit, überregional und ohne direkte Zugehörigkeit zu einer speziellen Hochschule oder einem speziellen Bundesland, mit diesen Standorten und Studierenden Kontakt aufzunehmen. Dabei kann der Verband einerseits auf das Netzwerk der bereits existierenden Hochschulgruppen aufmerksam machen und gleichzeitig bei der Gründung einer Hochschulgruppe und ggf. später eines Vereines unterstützen.
    Ein Beispiel, wie der Verband Kontakt zu neuen Gruppen aufnehmen könnte, ist der deutsche Teil des REXUS/BEXUS Programm des DLR. Dort existieren bereits temporäre Grüppchen aus engagierten Studierenden, die eventuell Lust auf mehr Projekte nach der Teilnahme bei RX/BX habe. Dort könnte der Dachverband ansetzen.
    Außerdem sollte der Verband passiv durch Öffentlichkeitsarbeit auf sich aufmerksam machen.
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  • Öffentlicher Kongress mit Fokus auf die fachliche/wissenschaftliche Arbeit der Gruppen
    Der im November durchgeführte Kongress hatte den Zweck, den Studierenden eine Plattform zum Ideenaustausch zu geben, wie wir unsere Repräsentation und unsere Zusammenarbeit ausbauen und verbessern können.
    Aus der Natur der „Raumfahrt-Hochschulgruppen“ ergibt sich aber auch, dass wir an praxisnahen wissenschaftlichen Projekten arbeiten und ein inhärentes Mitteilungsbedürfnis für diese Projekte haben. Deshalb war es der Wunsch und die Aufgabe dieser Gruppe, erste Grundlagen für einen anderen Kongress zu entwickeln, der Studierenden die Möglichkeit geben soll, ihre Arbeit und Projekte einem breiten Publikum aus Gleichgesinnten und Experten vorzustellen. Erneut ergab sich der Konsens, dass ein Verband hier ideal wäre, um solch eine Veranstaltung gemeinsam mit einem Gastgeber (z.B. einer lokalen Hochschulgruppe) auszurichten. Als Vorbild wurde hier der DLRK der DLRG gesehen. Dieser vorgeschlagene Kongress soll dabei keine Konkurrenz Beispielsweise zum DLRK darstellen, sondern vielmehr Synergien zu solchen bereits existierenden Veranstaltungen ermöglichen.
    Ein solcher Kongress sollte auf jeden Fall öffentlich stattfinden und auf Studierende und ggf. Schüler gezielt sein, um die Begeisterung zu entfachen und zu demonstrieren, was man schon als Student oder Studentin erreichen kann und man für ernstzunehmende wissenschaftliche und technische Ergebnisse nicht erst auf einen fertigen Abschluss warten muss.
    Das Fazit der Diskussionsrunde war entsprechend, dass eine solcher Kongress unbedingt mittelfristig entstehen sollte, auch unabhängig von der Gründung eines Verbandes Raumfahrt Hochschulgruppen.
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  • Code of Conduct eines Dachverbands; Inklusion und Gleichberechtigung
    Ein Dachverband, wie er im Raum steht, benötigt einen moralischen Leitfaden, um Entscheidungen zu treffen. Grade in der Branche Luft- und Raumfahrttechnik ist der Weg zum Beispiel zur Rüstungsindustrie nicht weit. Wenn es also darum geht, potentielle Sponsoren oder Gastredner für Konferenzen und Kongresse ausfindig zu machen, müssen sich die Organisatoren und ein Verband im Vorfeld Gedanken machen, was man akzeptiert und wo man klare Grenzen setzt. Die Themen der Inklusion und Gleichberechtigung sind ebenso relevant, wenn bundesweit agierende Strukturen aufbaut werden und sollten auf jedem Organisationslevel in Betracht gezogen werden.
    Über diese Themen hat sich diese Diskussionsgruppe unterhalten und konnte erste Ideen sammeln, wie ein Verband, aber auch wie einzelne Vereine handeln können.
    Ein finaler Verhaltenskodex wurde dabei noch nicht erstellt. Es wurden aber die Grundlagen für eine spätere Diskussion in einem Dachverband entwickelt und für spätere Diskussionen festgehalten.
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Nachdem wir die Workshops im Plenum ausgewertet haben, folgte noch eine große Diskussionsrunde im Plenum, mit Diskussionen und Entscheidungen über einen Dachverband der die deutschen studentischen Raumfahrthochschulgruppen repräsentieren soll. Die Workshops hatten bereits zu dem Konsens geführt, dass ein Dachverband der deutschen Raumfahrthochschulgruppen ein zentraler Baustein für eine bessere Repräsentation und eine besser Zusammenarbeit zwischen den Gruppen sein kann. Die Idee, einen Dachverband zu gründen, ist dabei nicht erst auf diesem Kongress entstanden, sondern existiert schon seit einigen Jahren. Im Vorfeld auf den Kongress hat sich bereits ein Team aus Mitgliedern der verschiedenen Vereine, die einem Dachverband beitreten wollen, mit einem Entwurf der Satzung und der Geschäftsordnung auseinandergesetzt. Diese Entwürfe wurden dann in großer Runde vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss wurde noch über den Namen des Dachverbands abgestimmt und die Teilnehmer des Kongress einigten sich auf den Namen „Bundesverband Studentischer Raumfahrt„. Der Verband wurde jedoch noch nicht während der Veranstaltung gegründet. Im Nachgang fand die Gründung des Verbands im Dezember 2021 in Darmstadt statt.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren Gästen bedanken, dass ihr uns in Dresden für diesen Kongress besucht habt und dass wir gemeinsam Ideen entwickeln und diskutieren konnten.

Kongress der deutschen studentischen Raumfahrtgruppen 2021Gruppenfoto
Wir bedanken uns besonders bei unseren Gästen. Ohne euch, wäre der Kongress echt langweilig geworden!
©Robin Schweigert (KSat e.V.)
Kongress der deutschen studentischen Raumfahrtgruppen 2021BMBF
©BMBF

Im Rahmen der „Förderung hochschulbezogener Maßnahmen studentischer Verbände und anderer Organisationen“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung erhielten wir eine Zuwendung, die es uns ermöglicht hat, unseren Gästen Reisekosten und Unterbringung teilweise mit zu finanzieren, wodurch wir mehr Studierenden ohne finanzielle Hürden die Teilnahme an unserem Kongress ermöglichen konnten. Dafür möchten wir uns noch einmal besonders bedanken.

STAR in Stuttgart

von Hugh Wessel

A small group of STAR members travelled to Stuttgart last weekend at the invitation of KSat e.V., a longstanding student association at the University of Stuttgart. Over the course of a few days we had the opportunity to meet members of other space-oriented student groups from all over Germany and further afield; in addition to STAR, KSat hosted TUD-SAT from TU Darmstadt, ERIG from TU Braunschweig and Octanis from EPFL in Lausanne, Switzerland.

Following a punctual arrival on Friday afternoon, we were treated to a tour of DLR (German Aerospace Center) Institute of Structures and Design on their site nestled directly within the university’s Vaihingen campus. Following this, we headed into town to unwind in the pub Wirtshaus Troll. The next morning we were shown around the Aerospace Centre Baden-Württemberg as well as the various installations of the university’s Institute of Space Systems. In the control room we were able to catch a flyover of the institute's Flying Laptop and even transmit our own commands to the polar satellite. Afterwards, each group had the opportunity to present themselves and their projects, before a round of workshops, in which experience and advice for various themes, such as sponsorship and project management, were exchanged, and many new ideas generated. The day ended with dinner at a traditional Swabian restaurant, where we were able to sample such classic regional specialities as Käsespätzle (Swabian style pasta with cheese). After a Sunday morning breakfast in a café next to Stuttgart’s New Palace, we said our goodbyes and hit the road back to Dresden.

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Overall, this gathering was a great success, and we are very grateful to our hosts at KSat for organising this weekend as well as giving us such a warm welcome and especially for providing accomodation. The main takeaway was that there exists a clear desire from all sides to develop stronger ties between space-oriented student groups. We at STAR are excited about the possibilities for future cooperation, and look forward to the next get-together, which is due to take place in Darmstadt in September.

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