CRAB – Critical Design Review (CDR) in Leiden/ESTEC

Das Critical Design Review (CDR) ist ein zentraler Meilenstein jeder REXUS/BEXUS-Kampagne. Dabei bewerten Expertinnen und Experten europäischer Raumfahrtorganisationen, ob das technische Design eines Experiments ausgereift und einsatzbereit ist. Parallel findet ein Lötkurs statt, in dem ein Teammitglied raumfahrtqualifiziertes Löten erlernt – essenziell, um die Belastungen während des Flugs wie Vibrationen und Unterdruck schadlos zu überstehen.

Sonntag, 11.05.2025 – Anreise und erster Eindruck von Leiden

Am Sonntag machte sich das erste Teammitglied frühmorgens auf den Weg von Dresden über Frankfurt und Utrecht nach Leiden. Trotz einer Stunde Verspätung verlief die Anreise weitgehend reibungslos, und nach dem Check-in im Hotel blieb noch Zeit, die Altstadt zu erkunden. Leiden empfing uns mit historischem Flair, zahlreichen Kanälen, alten Backsteingebäuden und charmanten Brücken – ein gelungener Auftakt.

Bilder von Leiden


Montag, 12.05.2025 – Lötkurs am ESTEC

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit ersten Begegnungen anderer Teams brachte uns der Bus zum European Space Research and Technology Centre (ESTEC) der ESA. Das weitläufige Gelände liegt direkt an der Nordseeküste und ist ein zentraler Standort für Tests und Qualifikationen europäischer Raumfahrtmissionen.

Nach dem Erhalt der Zutrittskarten startete der Tag mit einer Führung über das Gelände, gefolgt vom Einstieg in den Lötkurs. Ziel war es, grundlegende Löttechniken zu erlernen und saubere, zuverlässige Lötstellen zu produzieren. Mit Lötmikroskopen untersuchten wir unsere Ergebnisse – selbst kleinste Unreinheiten lassen sich so aufspüren. Eine wichtige Lektion: Gründliches Reinigen mit Isopropanol ist unerlässlich, um spätere Fehler zu vermeiden.

Unterbrochen wurde die Arbeit durch anschauliche Erläuterungen am Whiteboard, ein sehr gutes Mittagessen in der Kantine und eine gemütliche Kaffeepause. Ein Highlight: Jedes Team hatte typische Schokolade aus dem Heimatland mitgebracht – eine tolle Gelegenheit zum Austausch.

Nach Kursende unternahmen einige Teilnehmende eine Wanderung durch die Dünen zum Strand. Das Wetter war ideal, und wir konnten sogar die Füße ins kalte Meer halten – ein gelungener Ausklang des Tages.

Bilder von der Dünenlandschaft

Foto vom Pannenkoeken-Restaurant


Dienstag, 13.05.2025 – Fortgeschrittener Lötkurs und Teamanreise

Am zweiten Kurstag widmeten wir uns anspruchsvolleren Aufgaben, etwa dem Löten von Surface Mounted Devices (SMD). Diese Bauteile sitzen direkt auf der Leiterplatte und erfordern hohe Präzision – besonders beim Halten mit der Pinzette und gleichzeitigem Löten. Entscheidend ist, dass ein kleiner Lufthohlraum unter der Komponente bleibt, um den Raumfahrtstandards zu entsprechen.
Im weiteren Verlauf gab es einen Einblick in die Technik des Verzinnens mittels Lötbad, was das spätere Löten deutlich erleichtert.

Am frühen Abend traf der Rest unseres Teams in Leiden ein. Gemeinsam erkundeten wir die Stadt erneut und kehrten zum Pannenkoeken-Restaurant zurück – diese niederländische Spezialität musste natürlich auch den anderen gezeigt werden. Anschließend arbeiteten wir gemeinsam an der Präsentation für das CDR.

Finales Teamfoto Lötkurs (Credit: ESA/Maximilian Nürmberger)

Fotos aus Leiden


Mittwoch, 14.05.2025 – Ausflug nach Amsterdam

Zum Frühstück wurde mit regem Interesse das Treiben auf der Kreuzung direkt vorm Hotel beobachtet. Wir hatten beschlossen, am freien Tag einen Ausflug zur Hauptstadt Amsterdam zu unternehmen. Ausgerüstet mit einem Hin- und Rückticket fuhren wir ca. 40 Minuten mit dem Intercity nach Amsterdam Centraal.

Der Hauptbahnhof in Amsterdam

Dort aus dem Bahnhof hinausgehend bot sich uns der erste Blick auf die Innenstadt von Amsterdam. Nach kurzer Orientierung starteten wir gerade aus Richtung Damplatz, dort befinden sich der Königliche Palast, das National Monument zur Erinnerung an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges und die Neue Kirche.
Weiter ging es über die ersten Grachten und den Neumarkt zur Sint Antoniessluis, dort bietet sich eine schöner Blick über eine Grachte in Richtung Hafenbecken.

Sint Antoniussluis

Zu diesem gingen wir dann auch weiter und sahen dort das Nemo Science Museum und die Gebäudefronten des Oosterdoks. Über dem Museumshafen, wo ein historischer Dreimaster liegt, und vorbei an dem Museum gingen wir über eine Brücke zum Oosterdok.

Historischer Dreimaster

Zu unserer Begeisterung war ein Teil dieser Brücke eine Zugbrücke und wurde kurz nach unserem Überqueren von einem Schiff durchfahren, sodass wir die Zugbrücke von nahem in Aktion beobachten konnten.

Oosterdok

Über das Oosterdock kehrten wir schließlich zum Hauptbahnhof zurück und starteten unsere zweite Runde durch die Stadt. Begonnen hat diese mit der Suche nach etwas zu Essen, wir hatten uns auf Pommes festgelegt. Die Auswahl war schier unendlich, da sich in den Gassen Restaurants, Imbisse, Bäckereien oder ähnliches aneinander reihten.

Gasse in Amsterdam

Schließlich landeten wir bei Manneken Pis Damrak mit den angeblich besten Pommes Frites in Hollands. Diese aßen wir dann, neben einem goldenen Bullen sitzend, vor der Börse Amsterdams am Beursplein. 
Gestärkt gingen wir weiter und waren wieder am Damplatz, dieses mal gingen wir aber in die andere Richtung vorbei an der Neuen Kirche und dem Einkaufszentrum Magna Plaza in den Grachtengürtel zum Anne-Frank-Haus, herein kommt man da aber nur wenn man die Tickets vorher bestellt. Entlang und über den Grachten gingen wir weiter und kehrten schließlich am Noordermarkt neben dem Van-Gogh und Rembrandt Museum in das Café Hegeraad ein. 

Grachte

Dort reflektierten wir zu Kaffee und Kuchen über den den Ausflug bis wir uns schließlich auf dem Weg zurück zum Bahnhof machten und nach Leiden zurückkehrten. Abends ginge es noch einmal kurz in die Innenstadt Leidens, um uns mit Döner fürs Abendessen zu versorgen. Zurück im Hotel schlossen wir den Tag mit dem Schauen eines Filmes (Master and Commander) auf dem Zimmer ab.


Donnerstag, 15.05.2025 – Workshop-Tag am ESTEC

Nach dem Frühstück nutzten wir den Vormittag, um die Präsentation fertigzustellen. Eine gute Entscheidung – so konnten wir das anstehende CDR ohne Druck angehen. Am ESTEC angekommen, holten die übrigen Teammitglieder ihre Badges ab, bevor es durch den Sicherheitscheck zum ERASMUS-Gebäude ging, dem Veranstaltungsort für das CDR.

Der Tag bestand aus mehreren Programmpunkten: Vorträge über Tests und Verifikationen, Informationen zum Ablauf der Kampagne in Schweden, Diskussionen über mögliche Interferenzen zwischen den Experimenten und schließlich eine Session zur Anordnung der Experimente auf den Gondeln.

ERASMUS High-Bay

In der Ask-the-Experts-Runde tauschten wir uns mit verschiedenen Experten aus und erhielten wichtige Hinweise und Tipps für unser Experiment.

Abends stand ein gemeinsames Dinner aller Teams in einem Strandrestaurant an. Das 3-Gänge-Menü und die Gespräche mit anderen Gruppen machten den Abend zu einem weiteren Highlight. Ein Spaziergang bei Sonnenuntergang am Strand rundete den Tag atmosphärisch ab.

Abschluss am Strand


Freitag, 16.05.2025 – CDR-Tag am ESTEC

Weil unser typischer Frühstückstisch schon besetzt war, mussten wir unsere Routine etwas anpassen, wodurch wir uns aber nicht aus dem Konzept bringen ließen. Unser CDR war um 10:30, was uns genug Zeit gab, um gemütlich zu frühstücken und dennoch definitiv pünktlich zu sein.
Nach einer mittlerweile bekannten Busfahrt durch Leiden kamen wir am ESTEC an. Auf dem Weg zum Erasmus Gebäude redeten wir vor allem darüber, was wir uns alles noch auf dem Campus anschauen müssten und wovon wir Fotos brauchten.

Das CDR war im sogenannten Erasmus Earth Room, welcher direkt an die High-Bay angrenzt. Weil das vorherige Team noch drin war, stellten wir kurz unsere Sachen in der High-Bay, wo wir auch gestern saßen. Unsere Teambesprechung war aber überraschend kurz, weil es dann schon direkt losging. Merle winkte uns rein und wir nahmen an einer U-förmigen Tischreihe platzt. Mit uns saßen dort Experten vom DLR, SNSA, ESA, ZARM und anderen Raumfahrtorganisationen. Nach der Kennenlernrunde hielten wir unseren Vortrag.

Abschlussfoto nach dem CDR

Anschließend gab es Rückfragen der Experten, vor allem zu den vorher abgegebenen Unterlagen, aber auch in Bezug auf den Vortrag. Das ganze lief sehr strukturiert und man spürte wirklich die gesammelte Professionalität und Erfahrung im Raum. Es ging von einer Diskussion über unsere weit gefasste Zielstellung zur Mechanik, bei der sich in Gesprächen am Vortag schon wieder Änderungen ergeben hatten, zum Laser, zur Elektronik, zum Thermal Design, zur Software, zu Verification and Testing und zum Schluss noch um so simple Sachen wie der Ort unseres Teleskops. Zwischen sehr viel konstruktiver Kritik kamen hin und wieder Lob zu guter Dokumentation oder eleganten Lösungen.
Kurz vor Ende der geplanten zwei Stunden wurden wir gebeten, den Raum zu verlassen, damit die Experten sich zum Besprochenen beraten können. Dabei geht es wohl vor allem um die Entscheidung zwischen Pass und Conditional Pass, was bedeuten würde, dass wir noch einige Erklärungen nachliefern müssten. Theoretisch könnte man auch ein Fail bekommen, aber dafür müsste man sich wohl ganz schön anstrengen.

Während wir warteten, schauten wir uns eines der Exponate in der High-Bay an. Kurz darauf kam die Nachricht, dass wir bestehen, wobei allerdings noch ausstand, ob es ein kompletter oder ein Conditional Pass ist (etwa eine Woche nach dem CDR kam dann die Rückmeldung, dass wir einen Pass bekommen haben und somit keine weiteren Erklärungen nachreichen müssen).
Erleichtert nutzten wir die Zeit, um noch ein paar Fotos im Columbus Modul Nachbau zu machen und dann auch zur Mensa zu gehen.

Angehende Raumfahrer in ihrem natürlichen Habitat – der Raumstation

Die ESA Mensa ist in einem Gebäude, das aussieht wie mehrere Zirkuszelte, die ineinander stecken, allerdings ist alles Stahlbau. Drinnen wurde viel für den Lärmschutz gemacht, wodurch trotz vieler Leute eine angenehme Atmosphäre entsteht. Weil wir alle zum ersten Mal dort waren, stellten wir uns etwas glatt an, aber am Ende hatte jeder etwas zu essen und wir machten Pläne für den Nachmittag.

Das Wetter war nicht schön genug, um an den Strand zu gehen, also entschieden wir uns für die ans ESTEC angrenzende ESA Space Expo. Die Ausstellung ist offensichtlich sehr familienfreundlich und sehr schick aufbereitet. Dort gab es auch ein Modell vom Columbus Modul, welches aber bei weitem weniger realitätsnah war als das in der High-Bay. Am längsten standen wir unter einem echten Raketentriebwerk, welches an bestimmten Stellen sogar aufgeschnitten war, um die inneren Funktionen zu erklären.
Nach etwa einer Stunde gingen wir noch in den Merch Shop und nahmen den Bus zum Hotel.

Simulator in der Space-Expo


Samstag, 17.05.2025 – Rückreise nach Dresden

Am Samstag stand die Rückreise nach Dresden an. Mit einer angenehmen Zugverbindung ging es über Utrecht, nach Frankfurt und anschließend nach Dresden. Die Reise nutzten wir zur Auswertung der Woche und des Reviews, diskutierten, wie wir weiter verfahren sollten und gab uns die Möglichkeit erste Änderungen zu besprechen.

Vielen Dank an DLR, SNSA, ZARM und alle anderen Raumfahrtinstitutionen des REXUS/BEXUS-Programmes, die diese Woche möglich gemacht haben. Wir haben super viel gelernt und sind gespannt auf die kommenden Monate bis zur Kampagne!

David springt in die Luft vor einer Bowling-Bahn.

Info-Veranstaltung am 08.11.2022

Dienstag 08.11.2022
19:00 Uhr
ZEU/0160/H
(George-Bähr-Straße 3, 01069 Dresden)

Wenn du Lust hast, die STAR genauer kennenzulernen, bieten wir eine öffentlichen Info-Veranstaltung an
In ca. 90 min. wollen wir dir hier Einblicke in unsere Verschiedenen Projekte geben und zeigen, wo und wie du mitmachen kannst.

Wir freuen uns auf dich!

Critical Design Review von CASTOR bei ESA ESTEC

Im Mai 2022 ging es für vier unserer Mitglieder aus dem BEXUS-Team CASTOR zum CDR (Critical Design Review). Dazu wurden Georg, André, Arwed und Florian zum ESA ESTEC Gelände in der Nähe von Leiden in den Niederlanden eingeladen. Georg aus dem Elektrotechnik Team durfte bereits 2 Tage eher anreisen, um an einem Lötkurs teilzunehmen.

Flug Dresden – Amsterdam

Während des Kurses zeigte ein Ingenieur der ESA, wie man nach den ECSS (European Cooperation for Space Standardization) Normen lötet und Elektronik verbaut. Ergänzt wurde der Kurs außerdem mit kleinen Besichtigungen in verschiedene Labore auf dem ESTEC Gelände. Dabei bekamen alle Kursteilnehmer die Chance mit Mitarbeitern zu reden und mehr über ihre Arbeit zu erfahren.

Am Dienstagnachmittag kamen dann Florian, Arwed und André dazu. Gemeinsam bereiteten wir uns auf das bevorstehende CDR am nächsten Tag vor. Danach konnten wir zusammen mit einem weiteren BEXUS Team aus der Schweiz die schöne Universitätsstadt Leiden besichtigen.

Am Mittwoch begann schließlich unser CDR um 15:30 Uhr. Verschiedene Experten vom ZARM, der ESA, dem DLR und des Esrange Space Centers (SSC) hörten sich den aktuellen Entwicklungsstatus von unserem Experiment an und stellten Fragen oder gaben Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Am Ende haben wir das CDR mit einem Pass bestanden und konnten sehr viele konstruktive Hinweise für unser weiteres Vorgehen mitnehmen. Zur Belohnung ging es dann am Abend für unsere Gruppe auf eine Sightseeing-Tour durch Amsterdam.

TEAM CASTOR vertreten durch (v.l.n.r.): André Dietz, Arwed Gadau, Florian Weber, Georg Kretschmer

Donnerstag früh 8:30 Uhr hörten wir uns zunächst Vorträge vom ZARM und dem SSC an. In diesen lernten wir, was wir während des Ballonstarts zu beachten hätten und wie der Start in Esrange durchgeführt wird. Danach gab es ein Buffet mit leckeren Sandwiches und Getränken. Während der „Ask-your-Expert“-Session kamen ESA-Experten aus den Bereichen Mechanik, Software und Elektrotechnik, mit denen wir uns austauschen konnten. Nachdem wir alle unsere Fragen gestellt hatten, nutzten wir unsere Freizeit am Nachmittag, um in das Museum „Space Expo“ zu gehen. Das Museum befindet sich direkt am Eingang von ESTEC. Dort ausgestellt waren z.B. ein Triebwerk der Ariane 5 sowie auch Mondgestein und vieles mehr.

Am letzten Abend gab es dann für uns einen schönen Abschluss: die ESA lud alle Teams von BEXUS zum Abendessen ein. Bei guten Getränken und leckerem Essen lernten wir die anderen Teams besser kennen. Sie kommen zum Beispiel aus der Schweiz, Schweden, Polen, Italien und Rumänien. Dabei lernten wir viel Interessantes, nicht nur über die jeweiligen Projekte, sondern auch über das Leben als Student in diesen Ländern. Freitag früh ging es dann für unsere Gruppe zurück in die Heimat. Der Aufenthalt in ESTEC war wundervoll und hat uns viele großartige Eindrücke, Freude und Spaß gegeben, die wir noch lange in Erinnerung halten werden.

Flaggen des REXUS/BEXUS Programms (links) und der ESA (rechts)

Aufblasen unseres Ballons

Reisebericht BEXUS 28/29

Die BEXUS 28/29 Launch Campaign begann für die zwei STAR Teams OOXYGEN und Gamma-Volantis am Morgen des 18.10.2019. Von Dresden aus machten sich 12 unserer 15 teilnehmenden Mitglieder auf den Weg in das in Nordschweden gelegene Kiruna. Gemeinsam mit anderen europäischen Teams ging es mit dem Bus zur Ballon- und Raketenbasis Esrange der Swedish Space Corporation. Von weitem erkennbar: der Skylark-Tower, benannt nach der britischen Höhenforschungsrakete, die hier viele Jahre zum Einsatz gekommen war.

Bild 1: Skylark. (2015, 1. Mai). Abgerufen am 05. November 2019, von https://www.daviddarling.info/encyclopedia/S/Skylark.html

In Esrange angekommen wurde zuerst ein Sicherheitsmeeting mit allen Teilnehmern abgehalten. Hauptanliegen der Organisatoren war das absolute Fotografier-Verbot und die Warnung vor Rentieren, die laut den Aussagen der Referenten nicht gerade als die hellsten Tiere bekannt sind. Im Anschluss daran wurden die Experimente aus ihren Containern ausgeladen und eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Die Integration der Experimente und die Arbeiten an den Experimenten selbst erfolgte in einer großen Halle, dem „Dome“, der neben dem Hotel Aurora, dem Hauptgebäude der SSC und weiteren Gebäuden ins Areal eingliedert.

Bild 2: OOXYGEN Experiment Setup ohne Verkleidung (links Childbox, Mitte EOS Chamber, rechts Motherbox), Bild: Benjamin Altenstein

Der nächste Tag ging da los, wo der vorherige Tag aufgehört hatte. Mit der Fehlerbehebung. In Team OOXYGEN wurden Fehler gefunden, die das gesamte Experiment hätten scheitern lassen können. Aber dank der unermüdlichen und cleveren Arbeit der Elektrotechniker und Informatiker im Team konnte eine Lösung gefunden werden, bei der zwar nur 13 der geplanten 16 Sensoren mitfliegen konnten, die Probleme aber effektiv umgangen werden konnten. Außerdem stießen die noch fehlenden 3 Mitglieder hinzu. Bei Gamma-Volantis standen neben dem Zusammenbau des Experimentes noch verschiedene Tests auf der Tagesordnung. Diese Tests dienten dazu, die Funktionsfähigkeit des Experiments zu prüfen und Kalibrationen an den Referenzsensoren vorzunehmen. Glücklicherweise schienen alle Komponenten die Reise gut überstanden zu haben, sodass uns keine unschönen Überraschungen erwarteten. Da einige Teams einen Darkmode für ihre Groundstation erstellt hatten, konnten wir uns natürlich nicht mit den alten Designs zufrieden geben und so wurde kurzerhand das Farbschema geändert.

Bild 3: Experiment Setup Gucci-Volantis, bereits in die Gondel integriert, Bild: Frank Windeck

Diese Problembehebung dauerte auch den gesamten nächsten Tag an. Am Tag darauf, am 21.10., sollte beim Morgenmeeting geklärt werden, wann die Experimente in die Gondel integriert werden könnten. Selbstbewusst meldete sich das Team OOXYGEN als erstes ihr Experiment in die Gondel BEXUS 28 einzubauen, danach sollte Gamma-Volantis an der Reihe sein. Die Probleme, die vorher aufgetreten waren, stellten sich als sehr hartnäckig heraus, sodass sich die Integration immer weiter verzögerte. Auch bei Gamma-Volantis gab es noch ein Problem mit der Verbindung zwischen Bodenstation und Experiment, das schließlich dank der Unterstützung der SSC Mitarbeiter behoben werden konnte. Aber nicht nur die Dresdner Teams hatten mit Rückschlägen zu kämpfen. Auch die Italiener von Team TARDIS der Sapienzia Universität in Rom, sowie die Studenten vom Team DESTINY der Ecole Polytechnique aus Paris hatten einige Probleme mit der Software. Das schwedische Team aus Kiruna IRISC hatte dagegen Probleme mit der Hardware, nachdem ihnen mehrmals ihre Hauptrecheneinheit heruntergefallen war.

Bild 4: Morgensonne in Esrange bei -14°C, Foto: Benedikt Boos

Die Teams auf der zweiten Gondel TANOS, SHADE, R2-C2 und IROCS hatten bei der Integration weniger Probleme. Die Integration der Experimente verlief zum größten Teil reibungslos und so konnte die BEXUS 29 Gondel vor der BEXUS 28 Gondel fertig werden und durfte den nächstmöglichen Starttermin wahrnehmen. Der Start war für 6:00 Uhr morgens am 23.10. angesetzt und der Ballon startete um 6:33 Ortszeit in den nur leicht bedeckten Nachthimmel.

Bild 5: Start von BEXUS 29, Foto: Benedikt Boos

Für uns ging die Arbeit aber trotzdem weiter. Nach entbehrungsreichen Tagen und Nächten konnten aber auch bei unseren Experimenten am 23.10. die letzten Handgriffe angelegt werden. Am selben Tag erfolgte der Interference Test, bei dem geprüft werden sollte, ob sich die Experimente gegenseitig in der Kommunikation beeinflussen. Dieser Test wurde nach leichten Anfangsschwierigkeiten erfolgreich absolviert.

Bild 6: Verzweiflung in Team OOXYGEN, Foto: Karina Einicke

Für den Morgen des nächsten Tages war der FCT, der Flight Compatibility Test angesetzt. Bei diesem Test soll nicht nur die Kommunikation des Experimentes mit der Bodenstation, sondern auch die Flugbereitschaft der Experimente getestet werden. Während des Tests wurde die Gondel auf das Ballonpad gefahren und zum ersten Mal den realen Umweltbedingungen ausgesetzt. Dabei bemerkte das Team OOXYGEN einen Druckverlust im Stickstoffsystem, was auf ein undichtes Ventil zurückzuführen war. Innerhalb von 50 Minuten verlor der Tank 150 bar Druck. Durch den geänderten Experimentaufbau stellte dies zum Glück kein Problem dar, denn sonst hätten wir den FCT mit allen Team wiederholen müssen. Grund dafür war, dass die Gondel nach dem FCT und bis zum Start des Ballons nicht mehr verändert werden durfte, ohne den FCT zu wiederholen. Um aber das Ventil fester zu ziehen, hätten man das gesamte Gassystem ausbauen müssen. Nach dem FCT trafen sich alle fünf Teams von BEXUS 28 mit den Verantwortlichen der SSC, des ZARM, des DLR, von Esrange und der ESA, um die Flugtauglichkeit mit einer Unterschrift zu bestätigen. Danach zogen wir uns auf unsere Zimmer zurück und versuchten schon am Nachmittag Schlaf zu finden, da für den nächsten Morgen um 6:00 Uhr der Start angesetzt war. Der Ballon sollte zwar erst gegen sechs starten, aber der Countdown wurde vier Stunden vorher, um zwei Uhr nachts gestartet und die Teams sollten schon eine halbe Stunde eher vor Ort sein, um ihre Groundstations zu starten.

Bild 7: Vollständig integrierte Gondel (links GV, rechts oben OOXYGEN, darunter DESTINY), Foto: Nils Hensch

Nicht lange nach dem Tageswechsel vom 24.10 auf den 25.10. klingelte der Wecker und kurze Zeit später sah man dunkle Gestalten den Weg vom Hotel zum Dome durch die -10°C kalte Nacht stapfen. Die vier Stunden Countdown vergingen wie im Flug, da ständig etwas zu tun oder zu testen war. Das Late Access Team machte sich gegen 4:00 Uhr Ortszeit auf den Weg zum Ballon, um die finalen Vorkehrungen am Ballon zu treffen. Danach begann das Warten auf den Start. Alle Teams standen am offenen Tor des Domes, um den Start mitzuerleben. Leider war es sehr neblig und der Ballon konnte in der Nacht nur erahnt werden. Hin und wieder gab es Updates in Form von Fotos in der Whatsapp Gruppe, aber sonst war nichts außer der fahlen Silhouette des Ballons und des Krans zu sehen, an dem der Ballon befestigt war. Um 6:22 Uhr Ortszeit stieg der Ballon mit den Experimenten der Teams OOXYGEN, Gamma-Volantis, DESTINY, IRISC und TARDIS in den Himmel über Schweden auf und begann seine Reise in Richtung Osten. Sofort danach kehrten die fünf Teams zu ihren Groundstations zurück und empfingen die ersten Daten. Bei Team OOXYGEN begannen die Messzyklen der Sensoren wie erwartet und bei Gamma-Volantis sah es auch auf den ersten Blick vielversprechend aus. Kurze Zeit später aber sorgte die Fehlfunktion einer ihrer Sensoren für große Ernüchterung. Nach rund 3 Stunden Flugzeit wurde der Ballon kontrolliert abgetrennt und die Gondel begann ihren Sinkflug mit Fallschirm zurück zu Erde.

Bild 8: Gondel an Herkules auf dem Weg zum Startpunkt, Foto: Frank Windheck

Der Großteil der Teams war niedergeschlagen, weil nicht alles funktioniert hatte. Simon Mawn vom ZARM hielt daraufhin eine kleine Rede, in der er uns alle dafür lobte, ein eigenes Experiment in der Stratosphäre durchgeführt zu haben. Diese Tatsache war in den letzten Tagen vor dem Start etwas aus dem Sichtfeld geraten. Wir alle hatten uns in die Elektrotechnik, die Software und die Pneumatik der Experimente vertieft. Wir hatten nur noch das Experiment im Blick und nicht mehr, dass es um viel mehr ging als nur ein funktionierendes Experiment. Natürlich hätte alles im besten Fall funktionieren sollen, aber selbst wenn etwas nicht funktioniert, so können wir alle aus den Fehlern lernen und das ist immens wichtig. Aber vor Allem haben wir ein Experiment gestartet, dass bis auf 27000 Meter geflogen ist und durften Erfahrung sammeln, die man nicht theoretisch lernen kann.

Bild 9: STAR BEXUS Teams, Bild: Nils Hensch

Am Abend des Starttages fand das Campaign Dinner mit anschließendem Abendprogramm, das von den Teams vorbereitet wurde angesetzt. Es gab leckeres Essen, viel Gelächter und noch mehr Alkohol…

Am Samstag, den 26.10. schliefen wir fast alle bis mittags aus. Wir waren schließlich freitags mehr als 24 Stunden auf den Beinen gewesen, denn die Afterparty war noch eine ganze Weile in die Nacht hineingegangen. Wir hatten uns für diesen Tag eine Wanderung in den Bergen vorgenommen, jedoch wurde kurzfristig eine Führung über den Raketenstartplatz angeboten, an der wir alle teilnehmen wollten. Die ganze Zeit hatten sich unsere Gedanken nur um die Ballons gedreht, jetzt wollten wir auch einmal etwas Anderes sehen. Am selben Tag wurde ein Recovery Versuch der Gondel vorgenommen, der allerdings fehlschlug, weil das Wetter es dem Bergungshelikopter unmöglich machte, weiter zu fliegen. Während eines Meetings wurde beschlossen, die Recovery auf Montag zu verschieben. Dafür jedoch von jedem Team ein Mitglied für einen weiteren Tag in Schweden bleiben musste.

Bild 10: Skylark Tower mit Startrampe, Foto: Benedikt Boos

Der Sonntag verlief entspannt und ereignislos und am Morgen des 28.10. fuhr der Bus um 4:00 Uhr in der Früh von Esrange in Richtung Flughafen ab, um uns zurück nach Dresden zu bringen.

Bild 11: Gondel Recovery in Finnland, Foto: Simon Mawn

Wieder in Dresden angekommen, warten wir auf die Onboard Daten der Experimente, um die Auswertung abzuschließen und freuen uns auf unsere Betten, um den verpassten Schlaf nachzuholen. Die Teilnahme an BEXUS war und ist eine einmalige Erfahrung, die das Team zusammenwachsen lassen hat und uns alle fachlich extrem weitergebracht hat.

Wir möchten uns noch sehr herzlich bei Simon, Dieter, Stefan, Kathi, Alex, Rodurigo, Paolo, Michael, Arthur, den Mitarbeitern in Esrange, dem Zentrum für angewandte Raumfahrt und Mikrogravitation (ZARM), dem deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Swedish Space Corporation (SSC), der Swedish National Space Agency (SNSA), der European Space Agency (ESA) und allen anderen Teams für die Erfahrungen, die ohne sie nicht möglich wären  bedanken. 

Per aspera ad astra – Seneca

Text: Benedikt Boos

Critical Design Review bei der ESTEC (Niederlande)

von Frank Windeck


Zum
“Critical Design Review” (CDR) soll das fertige Design eines jeden BEXUS-Experiments
stehen und bereit zur Integration und Verifikation sein. Damit ist es ein
zentraler Meilenstein eines jeden BEXUS-Experiments, für den wir in der letzten
Woche bei der ESTEC (European Space Research and Technology Centre) in den
Niederlanden waren. Zwei Tage davor, am 13.05., startete für jeweils ein
Teammitglied schon der Löt-Crashkurs der ESA, bei dem einem nähergebracht
werden soll, wie man auf Raumfahrtstandard lötet.

Sonntagabend landete der Lötkursflieger, mit „nur“ 1,5h Verspätung in Amsterdam Schiphol, worauf es direkt ins Hotel in der wunderschönen Stadt Leiden ging, eine mittelgroße Studentenstadt nahe der ESTEC. Nachdem man die Kinnlade ob der Radwege dieses Landes wieder unter Kontrolle hatte, ging es dann zügig in die Heia, um am nächsten Morgen pünktlich bei der ESA auf der Matte zu stehen.

  •  

    Landeanflug auf Amsterdam Schiphol
  •  

    Fahrradständer am Bahnhof Leiden Centraal

 

 

Obwohl ein gewisser Professor uns einmal davor warnte, dass die Küste Südhollands und insbesondere die ESTEC dank des konstant katastrophalen Wetters mit Vorsicht zu genießen sei, schien die Sonne am Montag trotzig, was sich glücklicherweise auch durch die ganze Woche zog. Im ESA-Reinraum wurde uns dann gründlichst die Heimwerkerattitüde beim Through-Hole-Löten ausgetrieben, am Dienstag war Surface-Mount dran.

Im Lötkurs bekam man ein Verständnis dafür, warum die Preise raumfahrtzertifizierter Komponenten die der zivilen Äquivalente meist um Größenordnungen überschreiten. Es ist schwer vorstellbar, wie viel Aufwand man für das einfache Anlöten eines Widerstands auf einen PCB betreiben kann, damit die Verbindung auch ausgiebiger Inspektion unterm Mikroskop genügt. Obwohl vermutlich noch kein BEXUS – Experiment auf diesem Level gelötet wurde, allein mangels Reinraums und sauteuren 3D-Mikroskops, wird die Erfahrung bei der Bestückung unserer PCBs sehr helfen.

  •  

    Lötkurs erfolgreich absolviert!
  •  

    Lötstellen werden ausgiebig begutachtet

 

 

Nachdem
wir uns am Montagabend die Vorzüge der hübschen von Grachten durchzogenen Stadt
nähergebracht haben, kamen am Dienstagabend die restlichen Teammitglieder der
beiden Teams aus Dresden an. Da Mittwoch unser CDR war, stand dann erstmal
Vorbereitung auf dem Plan.

 

Kanal in Leiden

Das
CDR selbst ist eine Verteidigung des Experimentdesigns und besteht aus einem
ca. zwanzigminütigen Vortrag vor einem Board mit Ingenieuren und weiteren
Experten von ESA, DLR und ZARM und einer anschließenden anderthalbstündigen
Diskussion. Das Design wird ein paar Wochen vorher in der „Student Experiment
Documentation“ (SED) dokumentiert und vorgelegt.

  •  

    Gamma-Volantis stellt ein hervorragendes PCB-Design vor
  •  

    OOXYGEN beim CDR

 

 

Das
Review war sowohl bei Gamma-Volantis als auch bei OOXYGEN erfolgreich, die
Diskussion hat sehr geholfen, offene Probleme im Design zu finden und
auszubessern und das Board war insgesamt mit unserer Arbeit zufrieden. Um das
zu feiern, ging es dann erstmal an den in Wurfweite befindlichen Ärmelkanalstrand,
wo die gleißende holländische Sonne zwar ¾ der Teammitglieder in zweibeinige
Hummer verwandelte, aber das war es wert.

  •  

    Live-Verbrennen
  •  

    Spaziergang am Ärmelkanal
  •  

    Eis nach dem CDR!

 

 

Am
Donnerstag gab es dann ein paar Vorträge über das BEXUS-Interface und es gab
eine weitere Fragerunde, bei der man die Experten löchern konnte, um letzte
Designprobleme zu klären. Das war wieder sehr lehrreich, und ich denke beide
Teams sind zuversichtlich, ein gutes, funktionierendes Experiment vorlegen zu
können, auch wenn noch sehr viel Arbeit vor uns steht.

Mit
allen Teams und dem Board wurden am Abend dann noch reichlich Pannenkoeken
verspeist (was beweisen sollte, dass „Eierkuchen“ die falsche Bezeichnung ist).
Der Austausch mit den internationalen Teams aus allerlei Ländern aus Europa
(dieses Jahr: Italien, Frankreich, Griechenland, Schweden und Deutschland) und
den Boardmitgliedern aus noch mehr verschiedenen Ländern ist einfach eine große
Stärke des REXUS/BEXUS-Programms.

 

Frühstück an der Gracht

Freitags
mussten dann die restlichen Teams durch ihr CDR, was uns glücklicherweise nicht
betraf, weshalb wir nach Amsterdam gefahren sind. Da die Zuganbindungen in
diesem Land fast so gut sind wie die Radwege, waren wir in Nullkommanix da. Die
Hyperaktiven sind dann auf den Grachten Tretboot gefahren, wohingegen die
Sportverweigerer sich die Meisterwerke im Rijksmusem angeschaut haben. Samstag
hat ein Teil dann noch einen weiteren Trip nach Amsterdam gemacht und je nach
Vorliebe entweder den botanischen Garten oder das jüdische Museum besucht.

 

Tretbootfahren in Amsterdam

Am
Samstagnachmittag war es dann auch wieder Zeit Abschied von den Niederlanden zu
nehmen, ein großartiges Land, von dem Deutschland noch viel lernen kann. Als
wir gegen sechs wieder in Dresden gelandet waren, hatten wir ein erfolgreiches
CDR und einen erfolgreichen Lötkurs hinter uns, da konnte das Abhandenkommen
von Gepäckstücken in den Tiefen der Flughafenlogistik die Laune nur begrenzt
trüben! Jetzt wird das Experiment gebaut!

Noch mehr Bilder von der Reise und vom CDR gibt es bei Twitter:

STAR Dresden
Gamma-Volantis
OOXYGEN

(gerne
followen!)

und auf der Facebookseite von REXUS/BEXUS.

Bexus28 Trainingswoche Oberpfaffenhofen

von Lucas Nöller

Nach der Einreichung unserer ersten Dokumentation der beiden Experimente Mitte Januar war nun für Mitte Februar die erste Trainingswoche angesetzt, um den Studententeams mehr Wissen über die Flugplattform und allgemein die Raumfahrt zu vermitteln und den Teams Gelegenheit zu geben, mit den Experten des DLR und der ESA über ihre Projekte zu diskutieren. Am Sonntag, den 10. Februar machte sich unsere Gruppe aus sechs Leuten von beiden Experimentteams aus Dresden auf den Weg. Aufgrund des freundlicherweise gewährten Rabatts wurde auf ein Mietauto von Carl&Carla zurückgegriffen, mit dem wir nach einem bayerischen Snack unterwegs das Hotel bei Oberpfaffenhofen erreichten, wo eins der größten Zentren für Luft- und Raumfahrt mit eigenem Flughafen beheimatet ist. Am Montag hatten wir die ersten Vorträge zu den technischen Systemen des Stratosphärenballons. Es war außerdem auch ein schönes Wiedersehen mit den anderen Experimentteams, die wir schon vom Auswahlworkshop in Bonn kannten. Zusätzlich waren diesmal auch mit dabei die übrigen Gruppen aus ganz Europa. Unser Ballon (Mission BEXUS-28) wird voraussichtlich mit fünf Experimenten bestückt sein, den zwei Dresdner Experimenten, einem an der Universität Kiel entwickelten Experiment, einem Experiment der Universität Thessaloniki und einem Versuchsaufbau der Universität Rom. Am Montagabend gab es eine Nachtwanderung mit anschließendem Abendessen im Kloster Andechs, für viele Teams ein erster bayerischer Kulturschock.

Abendessen im Kloster Andechs

Am zweiten Tag standen weitere Vorträge und die Vorstellung der Ballon-Experimente an, was einen spannenden Einblick in die Arbeit der übrigen Gruppen erlaubte. Am Mittwoch stellten sich die Raketenexperiment-Gruppen vor und mit Schere und Klebeband durften die Ballon-Teams ihre Versuchsaufbauten aus alten Pappkartons in einem Gondelmodell anordnen, was zunächst einmal recht nach Kinderbastelgruppe aussah, aber in der anschließenden Besprechung den Effekt hatte, dass evtl. auftretende gegenseitige Störungen gefunden und durch Umgruppierung der Experimente behoben werden konnten.

Am Donnerstag hatte schließlich die Dresdner Gruppe OOXYGEN ihr Preliminary Design Review (PDR). Dabei ging es darum, den Versuchsentwurf vor dem Expertenpanel von ESA, DLR, SNSA, ZARM und SSC vorzustellen und zu diskutieren. Das Experiment OOXYGEN hat das Ziel, einen am Institut für Angewandte Physik (IAP) der TU Dresden entwickelten Sauerstoff-Sensor für die Sauerstoffmessung in der Stratosphäre in einen Versuchsaufbau zu integrieren und eine portable Plattform zum Einsatz dieses Sensors zu schaffen.
Für den Versuch Gamma Volantis des anderen Dresdner Teams war es am Freitag Zeit für das PDR. Das Ziel von Gamma Volantis ist es, einen am Institut für Luft- und Raumfahrt (ILR) der TU Dresden entwickelten Ozonsensor auf einem Stratosphärenflug zu testen. Nach Abschluss der Woche hatten alle Teams wohl einiges an fachlichem Input mitgenommen, der in den nächsten Wochen noch verarbeitet werden muss. Gleichzeitig konnten wir auch die übrigen Teams besser kennenlernen und uns über technische Schwierigkeiten austauschen, letztlich kam aber auch der soziale Austausch bei einem abendlichen Bier im Gasthaus neben dem Hotel nicht zu kurz. So blicken wir auf eine intensive Woche zurück, für deren Organisation wir uns herzlich beim DLR, der ESA, der SNSA und allen weiteren beteiligten Organisationen bedanken! Wir haben eine gute Übersicht gewonnen, was noch zu tun bleibt und ein Stück mehr von dem Handwerkszeug, das es braucht, um die Aufgaben zu bewältigen. Packen wir es an!

Gruppenfoto im Kolumbusmodell des DLR

mit Unterstützung von CarlundCarla.de

Die Kleinbusvermietung CarlundCarla.de ist eine einfache und unkomplizierte Kleinbusvermietung zu fairen und günstigen Preisen für Transporter, 9-Sitzer und Kleinbusse. An unseren zahlreichen Mietstationen kannst du VW Transporter und VW Kleinbusse mieten. Wir möchten die zuverlässigste und günstigste Autovermietung vor Ort sein, die dir „Carl“ als deinen Umzugstransporter, deinen Möbeltransporter, deinen Studitransporter oder auch deinen IKEA Transporter zur Verfügung stellt. Natürlich bieten wir ebenfalls mit unseren „Carlas“ für kleine und große Gruppen 9-Sitzer Busse, Vans und Minibusse an. Diese stehen euch als Vereinsbus, Bandbus oder Familienbus für Strandurlaube und Skiurlaube sowie Festivaltrips bereit. Unserer Preismodell ist simpel und transparent: Bei uns kannst du halbtags oder ganztags günstig Transporter oder Kleinbusse mieten. Wie funktioniert das? Du wählst online die gewünschte Mietstation in deiner Stadt, den Transporter, den 9-Sitzer aus, sowie den Mietzeitraum. Neben unseren günstigen Preisen haben wir auch aktuelle Angebote für die Anmietung von Transporter und 9-Sitzern für Gewerbetreibende, die flexibel und schnell einen Mietwagen benötigen. Durch die günstigen, speziell angepassten Gewerbetarife können wir Langzeitmieten ebenso anbieten wie auch Vielfahrertarife oder Kurzmieten.

Auswahlworkshop BEXUS 28/29 in Bonn

Am Sonntag den 25.11. starteten sechs unserer Mitglieder in Richtung Bonn, um die nächsten zwei Tage am Auswahlworkshop für BEXUS 28/29 des DLR teilzunehmen. Dort stellten sich alle deutschen Bewerber für BEXUS und REXUS vor einem Selection Board vor und versuchten zu begründen, warum gerade ihr Experiment auf dem jeweiligen Vehikel mitfliegen sollte.

Dabei waren unsere beiden Grupppen OOXYGEN und GAMMA-VOLANTIS auch die ersten Präsentierenden. Das Feedback war sehr positiv, weshalb wir guter Dinge waren angenommen zu werden. Nachdem die Anspannung weg war, konnten wir in Ruhe den anderen, sehr interessanten Präsentationen zuhören. Zusätzlich gab es noch Vorträge der Verantwortlichen zu den Abläufen von BEXUS und REXUS.

Unseren letzten Tag ließen wir entspannt auf dem Bonner Weihnachtsmarkt ausklingen, bevor wir dann früh ins Bett mussten, damit wir am Mittwoch Morgen unsere Heimreise ausgeschlafen antreten konnten.

Unsere Freude war groß, als uns am 7.12. mitgeteilt wurde, dass sowohl GAMMA-VOLANTIS als auch OOXYGEN angenommen wurden. Nun blicken wir mit großem Tatendrang auf unsere nächsten Aufgaben. Der nächste große Termin ist auch schon der 16.01.2019, an dem wir unsere erste Dokumentation einreichen müssen.

Vertreter von OOXYGEN
Vertreter von GAMMA-VOLANTIS